Um 16 Uhr im Theater Sava Ognyanov

“Vielleicht ist die Psychoanalyse des Films nicht mehr als das Übersetzen der Spuren, die der Film in uns hinterlassen hat, in unsere Sprache, damit sie ein Teil von uns werden,” sagt Prof. Dr. Andreas Hamburger.

Am Samstag haben wir auf dem Festival den südkoreanischen Parasite angeschaut- einen Film, der 2019 die renommiertesten Auszeichnungen gewonnen hat, darunter den Oscar für den besten Film. Dann lud Vivian Pramataroff-Hamburger uns ein, das Phänomen aus dem realen Leben, welches der Film darstellt, psychoanalytisch zu untersuchen. Analyse der (un-)möglichen Welten des Kinos” war das übergeordnete Thema. Ein Teil davon war die Vorstellung des Buches Filmpsychoanalyse von Andreas Hamburger, dessen bulgarische Version bald erscheinen wird.

Vivian und Andreas sind eine bulgarisch-deutsche Familie, die in München lebt und die Methode der Psychoanalyse für das Kino seit Jahren nutzt und den Einfluss auf die Zuschauer_innen untersucht. Sie begannen damit Anfang 2010, indem sie Filmvorführungen und Diskussionen mit den Zuschauer_innen organisierten.

Vivian Pramataroff-Hamburger wurde in Bulgarien geboren, wo sie ein Medizinstudium abschloss und sich auf Geburtshilfe und Gynäkologie spezialisierte. 1988 kam sie zuerst in die DDR und ließ sich anschließend in München nieder, wo sie ihren Beruf ausübte. Im Laufe der Jahre begann sie sich gemeinsam mit ihrem Ehemann Andreas Hamburger für einen neuen kulturellen Trend zu interessieren – Kino und Psychoanalyse. Andreas Hamburger arbeitet an der International Psychoanalytic University in Berlin. Er leitet Forschungen im Bereich soziale Traumata, Betreuung und Filmpsychoanalyse.