06. – 08. Mai 2009
Tagungsort:
Österreichische Gesellschaft für Literatur
Palais Wilczek, Herrengasse 5, 1010 Wien

Konzept:
Univ.-Prof.Dr. Penka Angelova

Im Mittelpunkt der Konferenz stand die Betrachtung der Auswirkungen des politischen Umbruchs von 1989/90 auf die Erinnerungskulturen der verschiedenen europäischen Staaten. Um unterschiedliche Perspektiven und Herangehensweisen an dieses Thema vorzustellen, wurden Referenten aus Leipzig, Nischnij Novgorod, München, Wien, Czernowitz, Debrecen, Brüssel und Veliko Tirnovo bzw. Ruse eingeladen. Diskutiert wurde die entstandene Multiperspektivität bezüglich der Deutung von Geschichte nach dem Ende des Staatssozialismus in Osteuropa und Ostdeutschland. Während im Sozialismus den Menschen ein Geschichtsverständnis und damit verbunden auch ein bestimmtes Bewusstsein von Erinnerung vom Staat vorgeschrieben wurde, liegt in der Folge der Wende 1989/90 die Deutungshoheit von Geschichte nicht mehr allein bei den sogenannten Staatshistorikern. Eine historisch-wissenschaftliche Aufarbeitung des Sozialismus ist in vielen osteuropäischen Ländern erst in den letzten Jahren allmählich in Gang gekommen. Dazu gehören vor allem auch die Umsetzung von Aktenzugangs- und Lustrationsgesetzen in den postkommunistischen Ländern. Dies sind Voraussetzungen für die Weiterentwicklungen der noch jungen Demokratien des ehemaligen Ostblocks. Die zahlreichen Beiträge der Konferenz sollen bis Ende des Jahres 2009 in einer Anthologie erscheinen. Außerdem ist eine weitere Beschäftigung mit diesem Themengebiet im Rahmen eines Antrags zum 7. Forschungsrahmenprogramm der EU zur Förderung grenzüberschreitender Wissenschafts- und Forschungsprojekte vorgesehen. Das Programm der Konferenz als PDF-Dokument finden Sie hier…