Literarische Lesung mit Rumiana Ebert und der Übersetzerin Ana Dimova
11. Dezember ab 14:00 Uhr – Bühne in der 2. Etage
In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Sofia

Wir präsentieren dem Publikum übersetzte Auszüge aus Rumiana Eberts Buch Ecken und Ovale, das kürzlich im österreichischen Wieser Verlag erschienen ist.

„In jeder Sprache heisst dasselbe anders“ Aglaja Veteranyi

„Wie man mit zwei Vierzeilern mehr sagen kann als mancher Epiker in einem ganzen Roman, zeigt ihr Gedicht »Flohmarkt«. Sich freischwimmen, das könnte ein Ansinnen dieser Gedichte sein. Der Leser – und das erscheint mir als das Schöne an ihnen – fühlt sich niemals bevormundet, nie in Beschlag genommen. Die Gedichte der Rumiana Ebert lassen ihm gleichsam die Luft zum Atmen (und vielleicht, ja, zum atmenden Lesen?). Diese Großzügigkeit, so kommt mir vor, ist nichts Naturgegebenes. Man erwirbt sie sich (oder eben nicht). Rumiana Eberts Gedichte haben diese Großzügigkeit.“  Volker Sielaff

Elias Canetti Reader Team: Penka Angelova, Vladimir Sabourin, Boris Minkov, Ana Dimova
12. Dezember ab 15:00 Uhr – Bühne in der 2. Etage
In Zusammenarbeit mit KulturKontakt und dem Goethe-Institut Sofia

„Wenn durch Worte so viel auszurichten ist – warum läßt es sich nicht durch Worte verhindern?“ Elias Canetti

Ich verfolge mit größter Anteilnahme die Ereignisse in Bulgarien. Es ist eine schwere Zeit, aber sie wird überstanden werden. Die natürliche Wärme dieser Menschen wird sie wieder zusammenbringen. In einiger Zeit wird alle Entzweiung wie ein böser Traum erscheinen. Die vertraue auf die Einsicht derer, die Menschen geblieben sind … und sich nie darin ändern
Aus einem Brief Elias Canettis an Penka Angelova vom 9. April 1992

Auch heute noch ist Canettis Werk in seinem Geburtsland wenig bekannt. Diese Textsammlung möchte deshalb eine repräsentative Auswahl seiner Arbeiten nebst wissenschaftlichen Aufsätzen und Studien bulgarischer Canetti-Forscher für den Bildungsbereich anbieten, damit sich der Leser mit den repräsentativsten Texten des Autors vertraut machen kann und einen Zugang zu ihren Interpretationen und zur Ideenwelt Canettis bekommt.
Eine Gruppe von Autoren und Übersetzern – Prof. Penka Angelova, Prof. Ana Dimova, Prof. Vladimir Sabourin und außerordentlicher Prof. Boris Minkov – wird die Sammlung dem Publikum der Internationalen Buchmesse präsentieren.

Literarische Lesung und Präsentation des Romans Erinnerungen eines Narren von Marianne Gruber
Übersetzerin: Ana Dimova, Moderator: Vladimir Sabourin
14. Dezember, ab 13:00 Uhr – Bühne in der 2. Etage
In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Botschaft in Sofia

Marianne Gruber schreibt Prosa, Lyrik, Essays, utopische Romane, Kinder- und Jugendliteratur sowie Beiträge für Funk und Fernsehen. Sie hält Vorlesungen in Europa, Asien und den USA. Von 1994 bis 2014 war sie Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Literatur, der größten österreichischen Vereinigung, die Kontakte zu Künstlern aus der ganzen Welt pflegt. Marianne Gruber wurde mit zahlreichen Preisen, darunter dem George-Orwell-Preis, Preisen für Lyrik, Kurzgeschichten sowie Kinder- und Jugendliteratur, ausgezeichnet und ist Ehrendoktor der Universität Nižni Novgorod (1997) sowie Mitglied des Internationalen Beirats der Internationalen Elias Canetti Gesellschaft.

Von Marianne Gruber wurden folgende Werke ins Bulgarische übersetzt: Protokolle der Angst (1994), Ins Schloß (2010).

In einem Interview sagte Marianne Gruber einmal, sie sei ein zutiefst gläubiger Mensch, sie glaube an die schöpferische Kraft der Kunst. Sobald aber eine Gesellschaft in der Lage sei, Kultur zu erschaffen, könne sie auch Vorlagen zur Lösung ihrer Probleme finden. Bei der Erschaffung solcher Vorlagen hat Marianne Gruber, sowohl in ihrer künstlerischen als auch in ihrer kultur-politischen Tätigkeit, Glanzleistungen vollbracht.

Literarische Lesung und Präsentation des Buches Man wortet sich die Orte selbst von Iren Nigg
Übersetzerin: Nedka Nikolova, Moderator: Penka Angelova
14. Dezember, ab 14:00 Uhr – Bühne in der 2. Etage
Mit der Unterstützung der Kulturstiftung Liechtenstein

Für ihr Buch Man wortet sich die Orte selbst (2006) erhält Iren Nigg den Literaturpreis der Europäischen Union.

In diesem Buch begegnen wir einem freien Spiel mit der Sprache, der Zeichensetzung, den Bedeutungen der Wörter und der Gefühle, die sie hervorrufen. Mit kindlicher Naivität, schöpferischer Vorstellungskraft und philosophischer Tiefe entstehen hier denkbare (Zwischen)Welten, die uns zu der Freiheit inspirieren, die notwendig ist, um die Schönheit des Lebens erfahren zu können.

Iren Nigg zeigt uns, dass es wichtig ist, nicht in einer fremden Geschichte und in einem fremden Text zu leben, sondern seine eigene Geschichte zu finden, seinen eigenen Text in einer Welt der Wortschöpfung und der Überwindung des Todes.