FSADF

Wie kann Demokratie auf einer alltäglichen, praktischen Ebene verstanden und gelebt werden? Was bedeutet Demokratie für Dich und für Mich? Welche Rolle spielen wir in unserer Gesellschaft? Diese Frage erkundeten 18 Jugendliche innerhalb zwei intensiver “Hands on Workshop” Wochenenden mit Künstler*innen aus Deutschland und Bulgarien auf eine künstlerisch-kreative Art.

Im Rahmen der Workshops, unter Anleitung des in Berlin lebenden niederländischen Aktionskünstlers Artúr van Balen, bauten die partizipierenden Jugendlichen verschiedene “Inflatables” (aufblasbare Skulpturen) und einen Heißluftballon aus Pergamentpapier. Der Heißluftballon als “schwebende Utopie” symbolisierte das Erheben der Stimme der Jugendlichen, und eröffnete einen Weg diese im öffentlichen Raum hörbar zu machen. Die Jugendlichen schrieben Wünsche und persönliche Utopien auf den Ballon und ließen diese aufsteigen. Anschließend konstruierten sie “Inflatables” in Form eines Frage- und Ausrufezeichens, wieder mit dem Ziel Diskussion anzuregen.

Der zweite Kreativ-Workshop wurde von Ina Valentinova, einer in Ruse geborenen Künstlerin, durchgeführt. Der Workshop begann mit einer Präsentation und Diskussion über Straßenkünstler*innen und wie verschiedene Räume und Kunst sich verbinden können. Ina brachte den Teilnehmenden verschiedene Textiltechniken und Stiche zum Sticken bei und jede*r nahm die Eindrücke des Prozesses in Form von Wort, Bild oder Gefühl in die Kreation auf dem Stickrahmen auf. Anschließend beschäftigten sich die Jugendlichen im Stadtpark von Ruse mit der traditionellen Form des Webens und kreierten einen Flickenteppich.

Die kulturpolitische Zielsetzung war es, über den Zeitraum des Projekts einen offenen, geselligen und partizipativen Raum für die Jugendlichen zu schaffen, in welchem die jungen Erwachsenen sich dazu befähigt fühlen, frei über die Gesellschaft, in welcher sie gerne leben möchten, nachzudenken, zu diskutieren und Ideen zu formulieren. Durch die gemeinsam ausgeführte, künstlerische Arbeit entstand ein angeregter Austausch zwischen den Teilnehmenden. Die künstlerischen Aktionen fanden bei der Implementierung außerdem Aufmerksamkeit durch Passanten, wodurch Gespräche zwischen den Menschen im öffentlichen Raum angestoßen werden konnten. Die Jugendlichen lernten hierbei auch, die Erkenntnisse aus den gemeinsam geführten Diskussionen anzubringen.

Konzipiert und geleitet wurde der “И ние сме тук!” Workshop von Charlotte Klein, IECG, und Isabella Carey Fulbright. Die Kommunikationssprache war Englisch.