Elias-Canetti-Haus
16:00 Uhr:
Mariagiorgia Ulbar – Konzert und Lesung mit Davide Grotta
Die Dichterin Mariagiorgia Ulbar wurde 1981 in Teramo geboren. Sie arbeitet als Schriftstellerin, Übersetzerin und Lehrerin. Ihre Gedichte wurden übersetzt und erschienen in verschiedenen Literaturzeitschriften in Mexiko, Polen, Deutschland, Spanien, Griechenland, Österreich und den Vereinigten Staaten. Sie ist die Gründerin der „Isola Collection“ und hat seit 2012 mehrere Publikationen mit Verlegern wie Marcos Maremmi und Elliot Marcos veröffentlicht. Zusammen mit dem Multiinstrumentalisten Davide Grotta inszeniert sie Performances, die Poesie und Musik verbinden.
17:00 Uhr:
Tzveta Sofronieva – Anthroposzene
„Vor ein paar tausend Jahren wurde Laotse an einer Grenze angehalten und musste sein Wissen aufschreiben. Daraus haben wir Tao Te King gewonnen. Einen ähnlichen Pass halten sie jetzt in den Händen, geschrieben von einer Dichterin, nachdem sie an den Sprachgrenzen aufgehalten wurde. Diese Lyrik, die einen tiefen Einblick in das Zusammenspiel von verschiedenem Fachwissen, menschlichen Ausdrucksformen und kreativen Prozessen gewährt, liefert eine beeindruckende Nahaufnahme des Anfangs des 21ten Jahrhunderts. Mit Herz und Vorstellungskraft lässt sie uns nachfühlen, wie wir Blickwinkel und Sprachen wechseln, Kriege und Haushalte führen, die Natur, uns selbst und einander ausbeuten, trotzdem lieben; wie wir mit Kommunikationsformen, Netzwerken und Systemen jonglieren, alles zu verstehen versuchen und trotzdem lebenswichtige Dinge nicht begreifen.
Dieser poetische Pass von Tzveta Sofronieva lokalisiert sich auf einem Wendepunkt in der historischen Epoche des Anthropozäns und setzt sich mit dem menschlichen Geltungsdrang und der Selbstverantwortung in unserer medial auf Spektakel orientierten, von Bildern und Selbstinszenierungen getriebenen Welt auseinander. Er ist mehrsprachig und gehört einer Weltbürgerin, die in der Lyrik absolut zu Hause ist und sich frei bewegt. Optimistisch gesagt: Dieses lyrische Dokument wird auch noch Jahrhunderte später seine LeserInnen faszinieren. Bis dahin muss es von Leser zu Leser immer wieder erneuert werden.“ – Johanna Domokos, Vorwort
18:00 Uhr:
Das ungarische Balassi-Institut präsentiert die junge Dichterin Izsó Zita und ihren Übersetzer Martin Hristov. Es ist geplant, bis Ende des Jahres einen bulgarischen Gedichtband zu veröffentlichen.
Izsó Zita (*1986) arbeitet als Dichterin, Übersetzerin und Dramatikerin. Außerdem ist sie Redakteurin von „Horizonte“ – der Weltliteratur-Ausgaben der UNION der jungen Autoren und „Kalligram“ sowie der Website Üveghegy (uveghegy.com), die Literatur für Kinder und Jugendliche präsentiert.
Mit ihrem Drama, das sie gemeinsam mit ihrer Schwester entwickelte, gewann Izsó Zita den ungarischen Hörspielwettbewerb. Das Stück „Hängend“ wurde 2010 erstmals von der Theaterkompanie der Stadt Debrecen aufgeführt. Mit ihrer ersten Gedichtsammlung (Meeresbewohner, herausgegeben von der FISZ – Union junger Schriftsteller) gewann sie im Jahr 2012 den Gérecz-Attila -Preis.
Im Jahr 2013 erhielt sie das Móricz-Zsigmond-Stipendium für Literaturwissenschaft, 2015 das Babits-Mihály-Stipendium für Übersetzung und 2016 und 2018 ein kreatives Stipendium des Nationalfonds für Kultur Ungarn. Ihre zweite Gedichtsammlung “Von Blüte zu Blüte” erschien im Herbst 2014 (beim Verlag PRAE-Palimpszeszt). Seit dem Sommer 2015 betreibt sie zusammen mit Bach Mátéval den Blog “Die Frauen von Pesti”, der das Material für eine im Frühjahr 2017 erschienene Sammlung von Interviews bildet. ( “Die Frauen von Pesti”, Verlag Athenaeum). Ihre Gedichte wurden ins Englische, Deutsche, Polnische und Serbische übersetzt. Derzeit arbeitet sie an seiner dritten Gedichtsammlung, die Ende des Jahres bei dem Verlag „Scolar“ erscheinen wird.
Martin Hrisztov arbeitet als Übersetzer und Herausgeber. Er übersetzt Gedichte und Prosa aus demUngarischen, unter anderem die Autoren Sándor Márai, Imre Oravecz, György Petri, Géza Csáth, István Bibó, Levente Király, Eva Banki, András Petocz, György Ferdinandy.
Er ist Gewinner des ungarischen Staatspreises “Goldenes Kreuz”. Damit wurden seine Übersetzungen der ungarischen Literatur ins Bulgarische und sein Beitrag zur Förderung der ungarischen Kultur in Bulgarien geehrt. Außerdem ist er Inhaber des Ergo Verlags, der sich auf die Herausgabe von Werken europäischer Autoren spezialisiert.
19:00 Uhr:
Konzert von Marianna D’ama und Davide Grotta
Als vielseitige und ungewöhnliche Künstlerin beginnt Marianna im Alter von 14 Jahren Gitarre zu spielen und schließt sich einer Band von Freunden, Jeremy in Progress, als Gitarristin an. Im ersten Album, das sie veröffentlichten, improvisiert Marianna ein Lied. Damit beginnt ihre Karriere als Sängerin. Mit 18 Jahren zieht sie nach London, um Englisch zu lernen, und beschließt, mehrere Musikkurse zu besuchen. Inspiriert wurde sie dabei von verschiedenen Musikern, die in den Live-Clubs, in denen sie arbeitete, auftraten. Nach vier Jahren kehrt sie nach Italien zurück und beginnt ihre Zusammenarbeit als Sängerin mit der Alternative-Rock-Band, MOVEONOUT, mit der sie 2008 die EP RML und 2012 das Album HERE veröffentlichte.
Nach mehreren Jahren mit der Band MOVENONOUT, entscheidet sich Marianna, die Band zu verlassen und fängt damit an, ihre eigenen Stücke zu produzieren. Sie nimmt zuhause Stücke auf, in denen sie in Begleitung zu Drum Beats, die sie von Funk-Schallplatten aus den 60er und 70ern extrahiert, spielt und singt; experimentiert mit Bass-Lines mit einer Farfisa-Orgel und damit beginnen ihre ersten Stücke Form anzunehmen. Das Zusammentreffen in einem Recording Studio mit Davide Grotte, ein Multiinstrumentalist und Sound Engineer, führt zur Zusammenarbeit zwischen den beiden: Im Januar 2018 veröffentlichten sie zusammen ihre selbst-produzierte EP.