Sechs junge Künstler aus Hamburg und Kassel eröffneten vom 4. bis 12. April ein offenes Atelier in Ruse. Sie präsentierten mit ihren  innovativen Arbeiten aktuelle Tenzenden der deutschen Kulturszene. Darunter Druckdesign, Objektkunst und Fotografie. Die Hafenstadt an der Donau wurde so zum Umschlagplatz kreativer Ideen und künstlerischen Austauschs.

Im Canetti-Haus hat der „ArtPort“ seine Zentrale bezogen. Die Künstler haben neben bereits vorhanden Werken, die sie als „Frachtgut“ nach Ruse brachten, in einem offenen Atelier Neues geschaffen. Das ehemalige Geschäftshaus der Familie Canetti bot den Künstlern einen kreativen Raum, sich gemeinsam zu entfalten und interaktiv mit der lokalen Öffentlichkeit in  Kontakt zu treten. Ab dem 6. April hatten alle Russener täglich die Möglichkeit, den Künstlern bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Am 10. April um 19 Uhr wurde mit einer Vernissage die anschließende Ausstellung unter dem Titel „MAUT“ im Canetti-Haus eröffnet.

Vernissage am 10. April um 19 Uhr im Canetti-Haus

MAUT vereinte die Projektideen der sechs jungen Künstler, denn Mobilität, Kultur und Konsum zwischen Ost und West bildeten den inhaltlichen Ausgangspunkt ihrer Arbeiten in der bulgarischen Donaustadt:

Mitko Mitkov, ursprünglich aus Ruse, arbeitete fotografisch. Seinen persönlichen Blick auf Bulgarien und seine Wahlheimat Deutschland hat er mit diesem Medium künstlerisch erfahrbar gemacht.

Stefan Fuchs und Marius Schwarz, beide Hamburger Studenten in der Klasse von Prof. Ingo Offermanns, arbeiten gemeinsam als Printdesigner unter dem Namen SCHWARZFUCHS. In Ruse zeigten sie nicht nur eine Auswahl ihrer bisherigen Druckdesigns, sondern sie bauten auch eine öffentliche Bar, die als Objektinstallation den zwischenmenschlichen Austausch bewusst beschleunigen sollte.

Philip Pichler studiert ebenfalls an der HfbK in Hamburg in der Klasse von Prof. Andreas Slominski. Er forderte mit seiner offenen Installation, einer mystischen Wechselstube, das Ausstellungspublikum aktiv heraus.

Caspar Saenger, Hamburger Student in der Klasse von Prof. Matt Mullican, beschäftigte sich in seiner Installation aus Fotografie und Objekt mit Symbolen des wahren und scheinbaren Reichtums in Osteuropa.

Daniel Stubenvolls Arbeit griff wirkungsmächtig in den öffentlichen Raum der Stadt ein. Ein ähnlicher Eingriff in den urbanen Kontext wurde zuvor in Deutschland vollzogen und in die Ausstellung integriert. Daniel Stubenvoll studiert an der Kunsthochschule Kassel bei Prof. Bernhard Prinz und Prof. Bjørn Melhus.

Das Projekt der Internationalen Elias Canetti Gesellschaft entstand in Zusammenarbeit mit der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HfbK) und der Städtischen Galerie Ruse und wurde im Rahmen der Deutschlandwochen von der Deutschen Botschaft Sofia / dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland und der Robert Bosch Stiftung finanziell unterstützt. Wir danken auch der Städtischen Oper Ruse und dem Stadttheater Ruse für die organisatorische Unterstützung.