Lucas Cejpek leitete den Freitagabend ein, an dem abwechselnd Prosa und Lyrik zu hören waren, und zum Finale wurden beide in einer poetischen und musikalischen Performance zusammengeführt. Der in Wien geborene österreichische Schriftsteller und Filmemacher nimmt zum ersten Mal am Festival teil, aber wie er sagt:” Die Internationale Elias Canetti Gesellschaft ist mir durch die Organisation von internationalen Autorentreffen in Ruse bekannt, die ich vor Jahren als sehr guten Ort für Lesungen und Diskussionen zu schätzen lernte.” Die Umkreisung wird verwendet, um eine Vielzahl von Erzähltönen oder Stilen zu setzen, von der Reportage bis zum Listengedicht. Ausgangspunkt sind Alltagsgeschichten, die der Ich-Erzähler mit Bedeutung auflädt, indem er immer neue Verbindungen zu anderen Dingen herstellt. Die Erwartungen des Autors an die Begegnung mit dem Publikum in Ruse formuliert er folgendermaßen: “Mein essayistisches Werk vereint Erfahrungen aus allen Bereichen, lassen wir uns also gegenseitig überraschen.”

Eine Stunde später, um 19.00 Uhr, folgte die Präsentation von Tom Schulz, einem freiberuflichen Autor im Bereich Lyrik, Prosa und Transkriptionen. Er ist Dozent für kreatives Schreiben und Poesiewerkstätten an verschiedenen Universitäten. Er lebt in Berlin. Er kommt nach Ruse mit dem Gedichtband “Reisewarnung für Länder Meere Eisberge.” an. Alle Texte des Gedichtbandes beziehen sich auf die Gegenwart. Gleichzeitig zeigen sie uns aber auch, dass die Gegenwart und ihre in den Gedichten thematisierten Urteile, Verurteilungen und Ablehnungen in einem größeren Zusammenhang gesehen werden müssen. Tom Schultz hat ein weiteres Buch mit dem faszinierenden Titel “Verlegung der Stolpersteine” herausgebracht: Man kann immer stolpern. Manchmal ist der Stolperstein die eigene Erinnerung beim Anblick des Schauplatzes, und manchmal der Eindruck, den der Schauplatz vermittelt. Die Fortsetzung folgte in der Live-Sitzung mit Tom Schulz am Freitag… Es war ein sehr fließender Übergang zur letzten Veranstaltung des Abends mit dem Titel “SONETT“. Um 20 Uhr begann eine poetisch-visuell-musikalische Performance, die sich an Sonetten von Shakespeare, Schlegel, Sidney, John Dunn, Ivan Vazov, Nikolai Liliev, Dimitar Panteleev, Peter Velchev sowie an Originalsonetten von Martin Pashov und Dimitar Pishev orientiert. Die Schauspieler kommen aus der Truppe des Staatlichen Puppentheaters in Ruse. Die Musik stammt von Dimitar Pishev und Martin Pashov,
Die Szenografie und die räumlichen Lösungen stammen von Tanya und Georgi Pasev, Multimedia, Video und Fotografie von Momchil Mihaylov-Momo.

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